KULTURSTRATEGIE 2030 - Wie geht es weiter?
Mit der Auftaktveranstaltung am 29. Jänner 2024 hat die Fokusgruppenarbeit gestartet!
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Zur Genese...
In einem breit angelegten künstlerischen, kulturellen und partizipativen Prozess wurde von Frühjahr 2021 bis Mai 2023 die Kulturstrategie 2030 - Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark erarbeitet.
Begonnen wurde dieser Prozess mit Gesprächsrunden und Diskussionen mit Vertreter*innen der großen steirischen Kulturinstitutionen und Beteiligungen des Landes Steiermark (u.a. Universalmuseum Joanneum GmbH, Bühnen Graz GmbH, Volkskultur GmbH, steirische herbst festival gmbh), der steirischen Festivallandschaft, der Interessensgemeinschaften und des Kulturkuratoriums. Zudem gab es in den sieben steirischen Regionen und Graz Vorgespräche mit Kunst- und Kulturschaffenden aller Genres und Regionen sowie den Regionalmanagern und Regionalmanagerinnen, Personen aus den Bereichen Bildung, Soziales oder Gesellschaft. Diese bildeten die Basis für einen breit angelegten Diskussionsprozess, in dem es um den Status quo und um die Notwendigkeiten von Kunst und Kultur für die Zukunft ging.
Folgende Fragestellungen kristallisierten sich für die breite Diskussion heraus:
- Wie können steirische Künstlerinnen und Künstler regional und international reüssieren?
- Wie können Kooperationen zwischen den Kulturinstitutionen angeregt werden?
- Wie lösen sich Grenzziehungen zwischen Kulturellem im „ländlichen" und „urbanen" Kontext?
- Wie kann Kultur verstärkt interdisziplinär im gesellschaftlichen Gesamtkontext agieren?
- Wo greifen Schnittmengen zwischen Kunst und Kultur ineinander?
- Wofür stehen Kunst und Kultur in der Steiermark?
Die Antworten dieser Fragestellungen wurden in einem aufwendigen und konzentrierten Ausarbeitungsprozess bearbeitet, aus dem fünf Handlungsfelder resultierten und in einer Arbeitsbroschüre festgehalten wurden. Die Felder sind:
Die konkret formulierten Handlungsempfehlungen in den einzelnen Feldern bestimmen den Rahmen zur Umsetzung zu kulturpolitischen Leitlinien für ein zukunftsorientiertes Kunst- und Kulturland Steiermark.
Sie reichen von dem Wunsch nach einem kontinuierlichen Austausch auf Augenhöhe zwischen Verwaltung und Kulturakteur*innen, einer Entbürokratisierung durch die direkte Zugänglichkeit der Verwaltung, einer effizienteren Förderkultur bis hin zu der Erarbeitung von unterschiedlichen regionalen Profilen der Steiermark als Stärkung des ruralen Raumes unter Einbeziehung von klimaschonenden Mobilität und Zugänglichkeiten. Themen der Jetztzeit, die auch den zukünftigen Verlauf der Gesellschaft mitbestimmen, wie etwa die Auseinandersetzungen mit Fair-Pay, der Verlust der ehrenamtlichen Tätigkeiten und der notwendigen verschränkenden Ressourcenaufteilung über andere Abteilung und Bereiche hinweg, finden sich ebenfalls in der Broschüre. In einer Zukunftswerkstatt sollen konkrete Lösungen für die Themenfelder „Baukultur und Ortskernbelebung", „gendergerechte Kulturarbeit", „Digitalisierung und künstliche Intelligenz", „Diversität und Inklusion", „Internationalität und Mehrsprachigkeit" sowie „Jugendkultur" und „Nachhaltigkeit und Klimaschutz" erarbeitet werden.
Federführend begleitet wurde der Prozess „Kulturstrategie 2030" durch Heidrun Primas und Werner Schrempf, die als externe Berater*innen zur Umsetzung des Strategieprozesses beauftragt wurden und mit zahlreichen weiteren Expert*innen und Akteur*innen aus Kunst, Kultur, Politik und Verwaltung aus den steirischen Regionen in einen intensiven Austausch getreten sind.
Wie geht es nun weiter?
Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen wurde am 22. Mai 2023 in der Steiermärkischen Landesregierung beschlossen und am 13. Juni 2023 mehrheitlich im Landtag Steiermark zur Kenntnis genommen.
Unter der Leitung von Mag. Patrick Schnabl ist das Land Steiermark, Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport nun gefordert, diese Handlungsempfehlungen zur Kulturstrategie 2030 mittels eines Organisationsentwicklungsprozesses zu implementieren und umzusetzen.
Mit diesem innovativen Prozess innerhalb einer Verwaltungseinheit wird ein völlig neuer Weg beschritten. Durch eine gut aufgesetzte Struktur, welcher sich die beteiligten Mitarbeiter*innen der Abteilung 9 verpflichtet haben, wird durch ein eingesetztes Projektleitungsteam der Ablauf optimal gemanagt.
In der Implementierungsphase ist wichtig, dass die Vielfalt der unterschiedlichen künstlerischen und kulturellen Expert*innen auch weiterhin eingebunden werden und ein internationaler Austausch stattfindet. Dafür hat die Abteilung 9 einen gut ausgearbeiteten Projektstrukturplan erarbeitet, der sich aus fünf aufeinander abgestimmten Säulen zusammensetzt:
PROJEKTMANAGEMENT: Koordination, Controlling, Ressourcing, Finanz- und Berichtwesen, etc. |
KOMMUNIKATIONSKULTUR: Installierung Projektkernteam, Einteilung in regionale Zuständigkeiten und Aufbau von Netzwerken (Stichwort „Kontinuierlicher Austausch auf Augenhöhe"), transparente Kommunikation nach innen und außen, Zugänge für alle erleichtern durch u.a. Erstellung barrierefreier Dokumente und Vermittlung in einfacher Sprache. |
FOKUSGRUPPEN: Aufbau von Strukturen, Kriterien, Methodik und Kodex nach soziokratischen Organisationsformen, damit ein Rahmen für ein selbständiges und effizientes Arbeiten ermöglicht wird. Erarbeitung von konkreten Vorschläge für kulturpolitische Leitlinien. |
VERBREITUNG: Erarbeitung eines Verbreitungskonzepts, um die Sichtbarkeit der Kulturstrategie 2030 zu optimieren; u.a. durch Informationsveranstaltungen in den Regionen der Steiermark, Launch der Website |
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: Erarbeitung von zielgruppendefinierter Öffentlichkeitsarbeit, begleitende Web- und Social-Media-Auftritte, Medienkontakte, Pressespiegel, Presseaussendungen, Zwischen- und Endpräsentationen. |
Der gesamte Prozess sowie auch die Implementierung der Handlungsempfehlungen ist nach dem bottom-up-Prinzip aufgestellt, hat höchste gesellschaftspolitische Relevanz und durch die breiten Diskurse ist die Kulturstrategie 2030 auch demokratiestärkend.